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Für Videocalls und Livestreams: Elgato Prompter im Test

Daniel Augustin

(Bild: heise)

Der Elgato Teleprompter hat einen eingebauten Monitor, um etwa Text abzulesen. Wo dabei die Vorteile zu vergleichbaren Geräten liegen, zeigen wir im Video.

Einst ausschließlich in professionellen Fernsehstudios zu finden, erfreuen sich Teleprompter heute auch unter Amateuren im Videobereich großer Beliebtheit. Man positioniert das Gerät ganz einfach vor der Kameralinse und lässt beispielsweise Text darauf laufen. Für den Zuschauer entsteht so der Eindruck von direktem Blickkontakt und freiem Sprechen. Das spart viel Zeit beim Vortragen von Texten vor der Kamera.

Das Angebot für solche Teleprompter im Einsteigerbereich ist zwar mittlerweile groß – der Hersteller Elgato bietet mit seinem Prompter aber eine Neuheit: Das Gerät kommt mit einem eingebauten Bildschirm, den man direkt mit Inhalten vom Rechner oder Mobilgerät bespielen kann. Bei anderen Telepromptern muss man meist das Smartphone oder Tablet – in eine Halterung spannen.

Im Video zeigen wir den Elgato-Prompter, erklären die Funktionen, beschreiben die Steuerung und gehen auf die Verarbeitung und den Preis ein.

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Der Teleprompter – ein Segen für jeden, der Texte in Kameras sprechen muss.

Den Text lest ihr ab, blickt dabei aber dennoch direkt in Richtung der Kamera.

Vor meiner Kamera montiert, seht ihr den Elgato-Prompter. Die Texte und Bilder auf dem Prompter kann ich zwar sehen, die Zuschauer aber nicht.

Der Elgato-Prompter funktioniert etwas anders als die meisten gewöhnlichen Teleprompter, die ihr vielleicht kennt. Elgato hat nämlich einen internen Monitor in seinen Prompter verbaut. Wieso das ein Vorteil ist und wieso es gerade für Streamer und für Video-Calls sehr praktisch ist, erfahrt ihr jetzt.

Wenn ihr öfter vor der Kamera steht und dabei Texte wiedergeben müsst, bietet sich ein Teleprompter an. Ihr müsst damit nichts auswendig lernen und für den Zuschauer sieht es aus, als ob ihr durchgehend in die Kamera schaut.

Wenn ihr euch einen üblichen Teleprompter besorgt, müsst ihr ein zusätzliches Gerät – meist euer Handy oder Tablet – in eine Halterung spannen. Die meisten Teleprompter im Amateurbereich haben nämlich keinen eigenen Bildschirm. Sie bestehen aus einem halbdurchsichtigen Spiegel, der den Bildschirm eines anderen Geräts vor der Kameralinse reflektiert. Beispielsweise von einem Tablet oder Handy. Beim Elgato-Prompter benötigt ihr kein Tablet oder Smartphone. Ein Bildschirm, der Text oder Ähnliches vor der Kameralinse spiegelt, ist ja schon eingebaut.

Der Elgato-Prompter nutzt auch einen halbdurchsichtigen Spiegel. Der Prompter hat aber einen eigenen Bildschirm verbaut. Dieser Bildschirm funktioniert wie ein externer Monitor für euren Rechner. So könnt ihr nun vom Rechner Fenster auf den Bildschirm schieben und damit im Teleprompter anzeigen lassen.

Streamer können hier beispielsweise ihren Chat auf den Prompter werfen und wenn sie nun mit ihren Zuschauern interagieren, weiterhin in die Kamera schauen. Das wirkt direkter und persönlicher, als wenn man immer auf die Seite zu einem anderen Monitor blicken muss, um zu lesen, was der Chat gerade schreibt.

Für Video-Meetings habt ihr die Möglichkeit, den Live-Call auf den Prompter zu legen. Wenn ihr die anderen Teilnehmer anseht, blickt ihr genau in die Linse. Für die Anderen sieht es also so aus, als würdet ihr Blickkontakt halten.

Für Videoschaffende ist vor allem die Funktion als "klassischer" Teleprompter interessant. Ihr schreibt am Rechner einen Text, schiebt das Fenster per Drag-and-Drop auf den Bildschirm des Prompters und könnt nun direkt vor eurer Kameralinse den Text ablesen.

Die Verwendung als externer Monitor ist simpel. Der Anschluss funktioniert über ein USB-C-Kabel und hat in unseren Tests keine Probleme bereitet. Der Prompter läuft mit Windows- und auch Mac-Rechnern sowie Android-Mobilgeräten. Für die Nutzung mit dem Mac ist die zusätzliche Software "DisplayLink" notwendig, die bei der Einrichtung automatisch mitinstalliert wird.

Für den Rechner bietet Elgato noch ein kostenloses Programm zur Steuerung an: Das Elgato Camera Hub. Damit könnt ihr zwischen drei Modi hin- und herwechseln:

Im Textmodus gebt ihr euren Promptertext ein, formatiert die Schrift nach euren Wünschen und wählt die passende Scrollgeschwindigkeit.

Im Chatmodus verbindet ihr den Prompter mit dem Chat eines Streams, zum Beispiel Twitch, und gestaltet die Ausgabe.

Nutzt ihr ein Elgato-Kameraprodukt steuert ihr dieses über den Kameramodus. Zoom, Kontrast, ISO und weitere Einstellungen könnt ihr vornehmen, wenn ihr eine Elgato-Webcam nutzt, eine Kamera über den Elgato Cam Link angeschlossen habt oder ein iPhone, das mit der App "EpocCam" als eure Webcam dient.

Für Besitzer eines Elgato Stream Deck noch interessant: Mit dem Stream Deck könnt ihr den Prompter ebenfalls bedienen. Helligkeit, Transparenz oder Fontgröße stellt ihr damit einfach über die Hardware ein.

Der Elgato-Prompter lässt sich auf den meisten Videostativen installieren und funktioniert mit verschiedenen Kameratypen. DSLMs, Smartphones und auch Webcams passen an das Gestell. Hierfür liefert Elgato verschiedene Aufsätze zur Anbringung mit. Was wir vermissen, ist eine Smartphoneklemme. Die benötigt man zur Befestigung eines Handys. Leider ist so eine aber nicht im Paket mit dabei. Die müsstet ihr also zusätzlich besorgen.

Bei größeren Kameras empfiehlt Elgato, dass ihr den Prompter mit der Ring-Rückplatte befestigt. Dafür schraubt ihr vorne ans Objektiv einen Ring, auf den ihr den Prompter aufsteckt. Das funktioniert zwar, wirkt auf uns allerdings nicht allzu stabil. Das gesamte Gewicht des Prompters hängt so vorne am Objektivgewinde und wird dort auch nicht weiter verschraubt oder festgeklemmt.

Zwar ist der Teleprompter mit seinen knapp 700 g recht leicht, dennoch würden wir eine zusätzliche Stabilisierung hier noch bevorzugen.

Perfekt ausgerichtet ist der Prompter natürlich auf die hauseigenen Kameras von Elgato, in unserem Test hat die Anbringung aber auch mit Webcams anderer Hersteller funktioniert.

In dem Fall mussten wir allerdings auf die Kamerasteuerung mit der Elgato-Software verzichten.

Der Elgato-Prompter kostet aktuell rund 300 Euro. Damit liegt er preislich über vielen anderen Telepromptern im Amateurbereich. Die kosten je nach Marke und Größe meist zwischen 100 und 200 Euro.

Allerdings ist für die Nutzung der meisten Teleprompter eben noch ein zusätzliches Smartphone oder Tablet als Bildschirm nötig, der beim Elgato-Prompter schon mit an Bord ist.

Während das Design und die Verarbeitung des Prompters an sich sauber sind, verwendet Elgato fürs Gehäuse einen sehr leichten Kunststoff. Der fühlt sich weniger hochwertig an, als wir bei dem Preis erwarten. Das Gewicht bleibt so zwar recht gering, allerdings erscheint uns der Prompter so weniger robust.

Die Verwendung des Prompters funktioniert wie versprochen. Die Verwendung als externer Monitor, den wir vor die Kameralinse legen können, läuft einfach und flüssig. Gerade Streamer werden sich über diesen Einsatzzweck freuen.

Uns hat bei der Aufnahme von Videos mit dem Prompter gefallen, dass wir Texte nicht erst auf ein Smartphone oder Tablet bringen mussten. Einfach an PC oder Laptop anschließen und los geht's.

Der Prompter funktioniert mit vielen Kameratypen ohne großen Aufwand. Das mitgelieferte Zubehör macht die Nutzung mit Webcam oder Hybridkamera einfach. Habt ihr eine Smartphoneklemme, klappt auch da die Anbringung ohne Probleme.

Insgesamt ist Elgato hier ein rundes Produkt gelungen, das Online-Creator gefallen wird. Leichte Handhabung und schickes Design machen den Elgato-Prompter zu einer tollen Hilfe, egal ob ihr streamt, in Video-Meetings sitzt oder auch einen Text wiedergeben wollt.

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