c't 10/2024
S. 40
Aktuell
KI-Musik

Alles nur geklaut

KI generiert radiotaugliche Songs

Was ChatGPT für Texte und Midjourney für Bilder, ist Suno für Musik. Das Start-up liefert inzwischen radiotaugliche Qualität und fordert zusammen mit ähnlichen Anbietern wie Udio die Musikindustrie heraus.

Von Hartmut Gieselmann

Lange Zeit hat sich KI an hörbaren Musikstücken die Zähne ausgebissen. Akademische Versuche wie Riffusion oder MusicLM erzeugten auf Zuruf allenfalls kurze Phrasen in Telefonqualität (siehe c’t 6/2023, S. 123). Die Entwickler trainierten ihre neuronalen Netze mit einer relativ kleinen Auswahl freier Musikstücke und konnten keine längeren Spannungsbögen aufbauen.

Ganz anders klingen neue KI-Generatoren wie der von Suno: Sie spielen komplett arrangierte Stücke im Wechsel von Strophe und Refrain in einer Qualität, die für jede Spotify-Hitliste taugen würde. Der Nutzer gibt nicht nur ein paar Anweisungen zu Genre und Stimmung, sondern kann auch den genauen Text vorgeben. Dieser wird dann von einem Sänger, einer Sängerin, einem ganzen Chor oder einer Boy- oder Girlgroup in Begleitung einer Band äußerst professionell vorgetragen – es grenzt an Magie.

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