Verstoß gegen Jugendschutz: EU-Kommission leitet Verfahren gegen Meta ein

Der Social-Media-Konzern Meta soll gegen die Jugendschutzauflagen des DSA verstoßen haben. Die EU-Kommission ermittelt.

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Zwei Smartphones mit Instagram- und Facebook-Schriftzug

Die EU-Kommission ermittelt gegen Meta wegen Verstoßes gegen Jugendschutzvorgaben.

(Bild: Top_CNX/Shutterstock.com)

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Der Social-Media-Riese Meta soll möglicherweise gegen den Jugendschutz verstoßen haben. Die EU-Kommission hat am Donnerstag im Rahmen des Digital Services Act (DSA) ein Verfahren gegen den Mutterkonzern von Facebook und Instagram eingeleitet. "Die Kommission befürchtet, dass die Systeme von Facebook und Instagram inklusive ihrer Algorithmen bei Kindern ein Suchtverhalten auslösen und sogenannte Rabbit-Hole-Effekte erschaffen", teilte die EU-Institution mit.

Teil der Untersuchung sei, wie Meta sich an die DSA-Verpflichtungen, bestimmte Risiken zu reduzieren, hält. Dabei geht es um Punkte, die ein Suchtverhalten und einen Rabbit Hole Effekt befördern sowie um die Einhaltung von Altersbeschränkungen. Die Bezeichnung Rabbit-Hole-Effekt beschreibt das Phänomen, sich im Internet zu verlieren und einem Link nach dem anderen zu folgen. Die Kommission will überprüfen, wie Meta sicherstellt, dass Jugendliche keinen Zugang zu unangemessenen Inhalten haben. Außerdem nimmt sie in Augenschein, wie gut der Konzern Privatsphäre, Sicherheit und den Schutz Minderjähriger umsetzt – etwa bei den Standard-Privatsphäre-Einstellungen.

Meta hatte im September 2023 einen Risikobewertungsbericht abgegeben. Das Verfahren berufe sich auf die vorläufige Analyse des Berichts, auf Metas Antworten zum Auskunftsersuchen zum Jugendschutz und zur Methodik der Risikobewertung gegenüber der Kommission, öffentlich zugängliche Berichte und die eigene Analyse der Kommission, heißt es in der Mitteilung.

Sollte sich der Verdacht der Kommission bestätigen, sei dies ein Verstoß gegen die DSGVO, teilt die Kommission mit. Die Institution hatte bereits Ende April ein Verfahren gegen Meta eingeleitet. In jenem ging es um irreführende Werbung, politische Inhalte und weitere Berührungspunkte im Vorfeld der Europawahlen am 9. Juni.

(are)