Neue Ad-Formate: Amazon will Prime Video mit Werbung vollstopfen
Prime Video bekommt mehr Werbeformate: Nutzer sollen künftig direkt in der App nach Produkten shoppen können. Zudem gibt es Werbung bei pausierter Wiedergabe.
Amazon will Nutzern von Prime Video künftig auch dann Werbung anzeigen, wenn sie die Wiedergabe pausieren.
(Bild: Shutterstock.com; Diego Thomazini)
Amazon will im Basis-Abonnement für Prime Video deutlich mehr Werbung zeigen. In einem an Werbekunden gerichteten Blog-Post stellt das Unternehmen neue Werbeformate vor, die Shopping nach beworbenen Produkten direkt über die Fernbedienung des Smart-TVs ermöglichen sollen.
Während viele interaktive Anzeigen in den dafür vorgesehenen Werbeslot laufen sollen, hat Amazon noch eine zusätzliche Gelegenheit entdeckt, seinen Nutzern Werbung anzuzeigen. Künftig können Werbeformate auch dann ausgespielt werden, wenn Nutzer auf die Pause-Taste drücken, um die Wiedergabe anzuhalten.
Bei pausierter Wiedergabe können spezielle durchsichtige Werbetafeln angezeigt werden, führt Amazon aus. Dort können Marken ihre Werbebotschaften platzieren und hoffen, dass Nutzer mit ihrer Fernbedienung angezeigte Produkte in den Warenkorb legen oder auf "Mehr erfahren" drücken, was eine E-Mail an das Nutzerkonto sendet.
"Geht über herkömmliche Werbeunterbrechungen hinaus"
"Diese Anzeigen gehen über eine herkömmliche Werbeunterbrechung hinaus, da das interaktive Overlay für die Kunden so lange verfügbar ist, wie der Inhalt angehalten wird", preist Amazon das neue Werbeformat im Blog-Eintrag an. Für Nutzer heißt das in der Praxis, dass sie künftig mehr Werbung als bislang gezeigt bekommen.
Unklar ist, wann und wo die neuen Werbeanzeigen implementiert werden. Dazu macht Amazon im Blog-Eintrag keine Angaben. Weitere Details will Amazon bei seiner upfront-Konferenz ab dem 14. Mai bekanntgeben.
Seit dem 5. Februar sind beim Amazon-Streamingdienst Prime Video standardmäßig Werbeunterbrechungen in Filmen und Serien zu sehen. Wer die Werbespots nicht sehen möchte, muss 3 Euro pro Monat zusätzlich zahlen. Mit den Werbeunterbrechungen bei Prime Video folgt Amazon dem Vorbild der Konkurrenten Netflix und Disney+, die bereits Werbeabos in ihrem Portfolio haben.
Eigenen Angaben zufolge erreicht Prime Video weltweit 200 Millionen Werbekunden im Monat. Laut internen Amazon-Untersuchungen führen interaktive Werbeanzeigen zu zehnmal so vielen Abrufen von Produktseiten wie traditionelle Formate, schreibt das Unternehmen.
(dahe)
