Acht RISC-V-Kerne: Notebook und Einplatinencomputer mit Keystone-K1-CPU

Das "MuseBook" sowie der Banana Pi BPI-F3 sind mit dem SpacemiT Keystone K1 bestückt, dessen RISC-V-Kerne den ARM Cortex-A55 übertreffen sollen.

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RISC-V-Notebook SpacemiT MuseBook mit Keystone X1

RISC-V-Notebook SpacemiT MuseBook mit Keystone X1

(Bild: SpacemiT)

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Rund ein Jahr nach dem StarFive JH7110 geht ein weiterer RISC-V-Chip aus China ins Rennen: Der SpacemiT Keystone K1. Die Firma SpacemiT kombiniert darin acht CPU-Kerne des anscheinend selbst entwickelten Typs X-Core X60 mit einem KI-Beschleuniger, dem Grafikprozessor Imagination IMG BXE-2-32 sowie zahlreichen weiteren Controllern unter anderem für USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), USB 2.0, PCI Express, Ethernet, SPI, SDIO und I2C.

Laut SpacemiT soll der X60-Kern etwa 30 Prozent schneller rechnen als ein ARM Cortex-A55. Letzterer wurde 2017 angekündigt, vier davon enthält etwa der Rockchip RK3566. SpacemiT verrät allerdings bisher nicht, mit welcher Taktfrequenz der K1 läuft.

Anders als der eingangs erwähnte StarFive JH7110, der auf dem Einplatinencomputer StarFive VisionFive2 sitzt, hat der SpacemiT X60 eine 256-Bit-Vektorerweiterung nach RV22-Spezifikation. Sie könnte höhere Gleitkommarechenleistung bereitstellen.

SpacemiT selbst hat auch Daten zu einem 14-Zoll-Notebook veröffentlicht, das mit dem K1 bestückt ist: das MuseBook. Es soll in Varianten mit 4, 8 und 16 GByte LPDDR4X-Arbeitsspeicher auf den Markt kommen. Das 16:9-Display zeigt Full-HD-Auflösung, als Betriebssystem ist außer RISC-V-Versionen von Ubuntu und anderen Linux-Distributionen auch "Bianbu OS" vorgesehen.

Als Besonderheit besitzt das MuseBook einen GPIO-Anschluss mit acht Kontakten; damit zielt es eher auf Entwickler.

Wann und zu welchem Preis das MuseBook erhältlich sein soll, verschweigt SpacemiT bisher.

Einplatinencomputer Banana Pi BPI-F3 mit dem RISC-V-Chip SpacemiT Keystone K1

(Bild: Banana Pi)

Schon vor einigen Monaten hatte Banana Pi den Einplatinencomputer BPI-F3 ebenfalls mit SpacemiT Keystone K1 angekündigt. Auch beim BPI-F3 bleiben Preis und Liefertermin Geheimnisse. Immerhin hat die Firma die englischsprachige Beschreibung auf der eigenen Website ergänzt.

Demnach ist der BPI-F3 mit 8 GByte LPDDR4X-RAM bestückt sowie mit 8 GByte eMMC-Flash und sehr vielen Schnittstellen. Es gibt einen M.2-Slot mit PCIe 2.0 x2, einen Steckplatz für eine PCIe MiniCard, einen MicroSD-Slot, zweimal Gigabit-Ethernet (einmal mit PoE-Option), viermal USB 3.0, HDMI, WLAN, Bluetooth, MIPI DSI, MIPI CSI, 26 GPIO-Kontakte sowie ein Mikrofon.

Die Stromversorgung erfolgt per Hohlstecker oder USB Power Delivery, nötig sind 12 Volt und bis zu 3 Ampere.

Laut einem YouTube-Video läuft der BPI-F3 unter Ubuntu mit grafischem Desktop und dabei sind auch die KI-Rechenwerke nutzbar.

(ciw)